Freitag, 22. Juni 2007

Die Dignität des Schreibens

Unter der Dignität (Heiligkeit) des Schreibens verstehe ich so Einiges. Begonnen hat das alles, als ich einst als Teenie ein Kochrezept aus einem Kinderbuch auf der Schreibmaschine meiner Eltern abschrieb. So eine Schreibmaschine war damals das non-plus-ultra der Technik, an Computer und Drucker war noch lange nicht zu denken. Mann, hab' ich mich gut gefühlt, einmal so etwas Feines geschafft zu haben: Die frühe Form eines Exzerptes, schriftlich und gedruckt! Heute, in einem Zeitalter teilweise inflationären Schreibens, schätze ich andere Seiten dieser schönen Tätigkeit: Die Abnahme der offiziellen Dignität wird heute abgelöst und kompensiert durch die Freiheitswirkung des Schreibens. Was man in vis-á-vis-Gesprächen nicht sagen kann oder will, kann man zu Hause, in Ruhe am PC dennoch ausdrücken und sozusagen zu Papier bringen. Dadurch kann man sozusagen den nicht nur psychosozialen Repressionen, sondern jeglicher Art ein Schnäppchen schlagen und sie umgehen. Gerade dies erhebt das Schreiben für mich zu seiner Dignität, welche ich immer wieder und gern goutiere: Die Heiligkeit des freien Denkens.

Maximilian

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