Samstag, 23. Juni 2007

Skepsis

Vor einer kleinen Darstellung der philosophischen Denkrichtung der Skepsis noch ein paar Bemerkungen zu der Gründung des TFCWED. Nach einer etwa halbjährigen Bekanntschaft bzw. Freundschaft mit einem kahlköpfigen und einem langhaarigen Buddhisten und vielen guten Gesprächen mit ihnen, dachte ich - und schlug es auch vor - einen kleinen Club zu gründen. Sie willigten ein und ich gab dem Club den Namen »TFCWED«, Tres facit consilium, Wahrheit, Erkenntnis und Diskurs. Bei den drei lateinischen Worten gedachte ich eines einst an der Uni sehr schlecht besuchten Seminars, »Statistik für Linguisten«, welches mein heutiger Doktorvater einst gehalten hat. Man kann sich sicher vorstellen, dass Studenten, die sich mit der Sprache beschäftigen, mit Statistik so ziemlich wenig am Hut haben. Als wir einmal wieder ziemlich wenig waren, eben ein Professor und zwei Studenten, und der Prof. auch einige Wartezeit (c.c.t.) hatte verstreichen lassen, verkündete er: "Tres facit consilium; fangen wir an!" Diese Anekdote noch zur Namensgebung nicht nur des kleinen Clubs, sondern auch dieses Blogs... -
Doch nun endlich zur Skepsis, welche ich als studierter Philosoph (jedenfalls im Nebenfach) dem Buddhismus der zwei anderen Gründungsmitlieder entgegenzuhalten und zu vertreten habe:
"Philosophie ist, wenn man trotzdem denkt!", postulierte einst Odo Marquard, der Protagonist meines skeptischen Denkens. Mensch, is ja doll, dachte ich bei mir: Dass man trotz dem Ab- und Entsagen philosophischer Systeme immer noch denken darf, und sich trotzdem einen Philosophen nennen darf... - Dass man sich bewusst zwischen die Stühle der herrschenden Lehren setzen kann und das dann zur Position werden lässt. In meinen Augen: Wunderbar! Da kann Einem dann keiner mehr das freie Denken verbieten.
"Skepsis ist der Sinn für Gewaltenteilung, die Teilung auch noch der Gewalten, die die Überzeugungen sind." So lautet eine andere Maxime von Odo Marquard, dessen Denken ich so schätze und wahrscheinlich auch schon ganz gut verinnerlicht habe. Die Schnittmenge mit dem buddhistischen Denken besteht darin, nichts am eigenen Gewissen und Denken nicht Geprüfte in seinen Geist hineinzulassen, geschweige denn, es zu übernehmen. -
Das war's soweit und in Kürze zur Skepsis. Wer sich weiter dafür interessiert, mag sich ja die Werke von good old Marquard mal 'reinlöffeln. Alle im Reclam-Verlag erschienen, daher höchst erschwinglich.
So, Jungs, jetzt seid Ihr mal dran... -

Maximilian

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