Dienstag, 26. Juni 2007

I like to ride my bicykle...

Nicht nur dieser Titel von Queen gemahnt mich daran, einmal etwas über Fahrräder zu sagen. Die Geschichte mit mir und den Fahrrädern beginnt in meiner Jugend: Einst stolzer Besitzer eines 28er Rades mit 3-Gangschaltung, wünschte ich mir zu meiner Konfirmation ein Rennrad. Das bekam ich dann auch, allerdings wollte ich keinen Rennlenker und -sattel, und so ließ ich einen normalen Sattel und Lenker auf das Rennrad montieren. Heraus kam so etwas, was man heute ein »Trekking-bike« nennt, und so ein Modell fahre ich heute noch: Bequem zu fahren, und wenn man mal den Turbo einschalten möchte, macht es das - ob der etwas dünneren Bereifung und der Gangschaltung - auch noch mit. Nicht das non-plus-ultra der Technik in irgendeiner Richtung, aber eben vielseitig. -
Begeistert von der damals elitären Technung der Kettenschaltung, fuhr ich seinerzeit einen Feldweg entlang, und schaute aus eben dieser Begeisterung bim Schalten immer nach unten auf die Kettenblätter und auch auf die Ritzel, um den spektakulären Schaltvorgang mitzuverfolgen. Dabei radelte ich mittlerweile auf der Mitte besagten Feldweges und übersah so ein entgegenkommendes Auto, mit dem ich dann auch promt - allerdings nach einigem Abbremsen beiderseits - zusammenstieß. Der Schaden war gering, jedoch der Schreck groß: Faszination als Ablenkung von den angeblich wichtigen Dingen? Das kann noch heute Anlass geben zu philosophischen Reflexionen... -
Etwa 10 Jahre später, hier in Berlin, erwarb ich dann - in weiser Voraussicht, denn mein kleiner Pkw hatte das Ende seiner Tage kurz vor sich - mein erstes »Trekking-bike« in einem Baumarkt. Eine Kettenschaltung, welche mich seinerzeit so zu faszinieren vermochte, war mittlerweile zum Standard avanciert. Nach einigen Diebstählen und Neuerwerbungen entschloss ich ich dann - nach insistierendem Anraten meiner damaligen Lebensgefährtin Clara - zu dem Erwerb eines teuren, aber jedenfalls sicheren Schlosses: Das Abus Granit für sage und schreibe 50 Euro. Immerhin ist mir nach dieser Anschaffung kein Fahrrad mehr entwendet worden. -
Nun, diese ganzen Fahrräder trugen mich neben des mittelgroßen sprortlichen Enthusiasmus auch und immer wieder an die Uni. Wenn es mal regnete: Naja, dann eben alte Schuhe und den Mantel angezogen, und ab an die Freie Universität Berlin. Zum Studieren und zur Bildung, vielleicht eben nicht zur Ausbildung. Eben "nur" der Bildung eines »Charakters« oder einer »Persönlichkeit«. Hat das noch was mit Fahrrädern zu tun? Naja, vielleicht... -
Der Rest in in Kürze erzählt: Heute holte ich mir mein instandgesetztes Fahrrad ab bei einem, den ich schon ein gutes Jahrzehnt nicht nur als Fahrradmechaniker, sondern auch als Mensch aus Szenekneipen kenne. Er nannte seine Fahrradwerkstatt einst »preußische Fahrradmanufaktur« und trägt heute noch ein Shirt mit der Rückenaufschrift »Preussen«. In adäquater Schrift, versteht sich. -
Jedenfalls habe ich nun mein Fahrrad zurück, vieles ist neu, zum Beispiel das Tretlager, die Kettenblatteinheit und das Ritzel, so dass ich nun erst recht einmal loslegen kann als legendärer Amateur.
I like to ride my bicykle... -

Maximilian

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